E-Mobilität

Runter mit dem CO₂-Ausstoß, mehr Klimaschutz, weniger Abhängigkeit von fossilen Energieträgern: Das hat Folgen für fast jeden Lebens- und Wirtschaftsbereich, auch für den Verkehrssektor. Mobilität wird neu gedacht. So trägt in Deutschland schon heute die Förderung von E-Fahrzeugen zur CO₂-Minderung bei. Die Weiterentwicklung der Elektromobilität ist ein zentrales Zukunftsthema der deutschen Automobilindustrie. Mehr noch: Durch die Verbindung der Ladeinfrastruktur mit den Energienetzen ist die Elektromobilität ein wichtiger Baustein der Energiewende. Erst recht, wenn die Autos mit regenerativ erzeugtem Strom angetrieben werden.

 

Vorbehalte und Sorgen gab es im Bezug auf die E-Mobilität viele. Wenige halten sich nach wie vor, während bei den meisten die Tatsachen eine andere Sprache sprechen. Das E-Auto ist den Verbrennern in vielen Hinsichten überlegen. Dennoch wenden Skeptiker meist sofort ein,

  1. dass ein E-Auto in der Anschaffung teurer sei und
  2. überhaupt, für die Batterie nutzen die Hersteller zweifelhafte Rohstoffe!
  3. Außerdem reicht der Strom dann nicht mehr, die Netze sind dann zu klein.
  4. E-Fahrer sind nicht so frei, die Reichweite zu gering.
  5. CO² sparen E-Autos ja sowieso nicht, weil sie so viel CO² in der Herstellung benötigen.

Dazu sei angemerkt:

  1. Dank staatlicher Subventionen ist lt. ADAC schon heute ein E-Auto in der Gesamtlebenszeit günstiger als ein Verbrenner.
  2. Die zweifelhaften Rohstoffe werden zunehmend weniger in Batterien.
  3. Wenn wir dabei helfen, dass PV weiter stark ausgebaut wird, kann die Strommenge auch für E-Autos ausreichen. Bei dezentraler Stromproduktion fällt der notwendige Netzausbau viel geringer aus.
  4. Die Reichweiten sind inzwischen mehr als alltagstauglich in 98 % der Fälle; insbesondere bei Zweitwagen.
  5. Der CO²-Verbrauch ist in der Herstellung der E-Autos zwar aktuell noch höher, jedoch sinkt die gesamte CO²-Belastung erheblich, sobald der Betriebsstrom aus regenerativen Energien stammt.

 

Überschuss-Laden

Das Überschuss-Laden ist eine großartige Möglichkeit, seinen Eigenverbrauch aus der PV-Anlage zu steigern und die Energiekosten insgesamt für sich weiter zu reduzieren (Sektorenkopplung). Überschuss-Laden bedeutet, dass der eigenproduzierte PV-Strom, der nicht verbraucht wird oder in den Hausspeicher fließt, in das E-Auto geladen werden kann. Eine intelligente Energiesteuerung (meist im Wechselrichter enthalten) kann dies umsetzen. Für das Überschuss-Laden des E-Autos mit PV-Strom sollte dann eine Wallbox genutzt werden, die mit der Energiesteuerung kommunizieren kann.

Hinweis: Bei handelsüblichen Hausspeichern ist es wirtschaftlich nicht sehr sinnvoll, sein Auto daraus zu laden! Die Batterien der E-Autos sind deutlich größer als alle gängigen Hausspeicher (ca. 75 kWh vs. 10 kWh). Und auch die mögliche Lade- bzw. Entlade-Geschwindigkeit ist deutlich höher (i.d.R. 11 kW vs. 3,5 kW). Hinzu kommen die Umwandlungsverluste, die den Kostenvorteil durch PV-Strom-Laden sehr stark begrenzen und teils sogar zunichtemachen.

 

Blick in die Zukunft: Das Auto als Netzstromspeicher (V2G)

In jedem E-Auto ist ein Hochleistungs-Batteriespeicher verbaut. Meist stehen die Autos jedoch. In dieser Zeit könnte die Batterie darin als erweiterter Stromspeicher für das Haus und das Netz fungieren. Diese Idee greift V2G (Vehicle-to-grid) auf. Dabei handelt es sich um eine Technologie, die es ermöglicht, Energie aus den Batterien von Elektrofahrzeugen zurück ins Energiesystem/Netz zu speisen. (Alternative Anwendungsbeispiele: Vehicle-to-Home = V2H), Vehicle-to-Building = V2B)
Dazu ist es notwendig, dass die E-Autos fähig sind, bidirektional zu laden, d.h. auch Strom wieder „über den Tankdeckel“ abzugeben. Noch dazu muss die Wallbox diesen Prozess verarbeiten/begleiten können.
V2G-Lösungen sind inzwischen bereits so weit entwickelt, dass sie reif für den Markt sind. Einige (rechtliche) Hürden müssen jedoch noch überwunden werden, bevor V2G zum gängigen Energiemanagement-Instrument werden kann.

 

Oder doch weiter wie bisher?

Nein! Denn ab 2035 dürfen in der EU keine Verbrenner-Pkw mehr neu zugelassen werden, es sei denn, sie sind klimaneutral. Aktuell ließen sich Verbrenner also noch gut verkaufen, aber das Zeitfenster schrumpft, sie verlieren zunehmend an Wert. Darüber hinaus werden E-Autos (derzeit noch) gefördert. Abwarten ist daher eine ungünstige Option, insbesondere bei der Betrachtung der Kraftstoffpreis-Entwicklung.

Prognostizierter Absatz von E-Autos: